Schöne und freie Landkarten

Viele haben sicher den Namen OpenStreetMap (oder kurz OSM) schon gehört, aber sich noch nicht näher damit beschäftigt. Das Besondere daran: Es ist nicht nur eine Karte, sondern ein Projekt von Freiwilligen, die das Ziel haben die ganze Welt frei und offen zu kartieren.
osm_pfaenderWie bei Wikipedia kann jedeR mitmachen, und wie bei Wikipedia ist das Ergebnis recht uneinheitlich. Bei beiden Projekten ist es aber unglaublich beeindruckend, wieviele detaillierte Inhalte dort gelandet sind. Bei OpenStreetMap sind über eine Million Mapper registriert, und vor allem in den dicht besiedelten Gebieten ist die Karte genauer als vergleichbare kommerzielle Karten. Hier kann man zB verschiedene Karten live vergleichen – im Beispiel 3 Karten auf OSM-Basis und Google Maps zum Vergleich, man kann aber auch andere auswählen und nach Herzenslust ein- und auszoomen. Es fällt auf, dass etwa Fuß- und Wanderwege in anderen Karten ganz fehlen. Weiterlesen

Gute Broschüre über geschützte Vogelarten

Kurzmitteilung

VSL-Arten_coverKürzlich bei den Naturfreunden gefunden: Eine Broschüre über die geschützten Arten der Vogelschutzrichtlinie, veröffentlicht 2006 vom Umweltministerium von Baden-Württemberg. Auf 145 Seiten werden die Arten ausführlich vorgestellt, im Anhang befinden sich auch noch die rechtlichen Grundlagen. Sehr schön gemacht und informativ!

Die Broschüre (eigentlich schon eher ein E-Book) kann kostenlos  heruntergeladen werden:
Im Portrait – die Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie (pdf, 4,78 MB)

Weniger Schmetterlinge auf Europas Wiesen

Schwalbenschwanz - (c) K Lins

Schwalbenschwanz – (c) K Lins

Die Europäische Umweltagentur (EEA) hat festgestellt, dass sich in den letzten zwei Jahrzehnten einige Populationen von europäischen Grünland-Schmetterlingen auf fast die Hälfte reduziert haben. Für die Studie wurden 17 Arten in 19 Ländern untersucht, zwischen 1990 und 2011 haben Tausenden von freiwilligen und und professionellen Beobachtern die Bestände an bestimmten Stichproben-Linien aufgezeichnet.

Die wichtigsten Ursachen für den Rückgang sind einerseits die Intensivierung der Grünlandbewirtschaftung, die viel weniger Blütenpflanzen aufkommen lässt, andererseits aber die völlige Auflassung der Bewirtschaftung, durch die ebenfalls viele artenreiche Wiesen verlorengehen. 
Magerwiese Marul

Magerwiese in Marul – (c) K Lins

Die Ergebnisse zeigen, wie wichtig naturnahe Wiesen für viele Tierarten sind – die auffälligen Tagfalter sind ja Indikatoren, das heißt, Zeigerarten, die als „Frühwarnsystem“ für den Zustand der Biodiversität dienen können. Das deutsche Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), das die Studie mitverfasst hat, schlägt deshalb vor, den Bestand der Schmetterlinge als Indikator für den Erfolg der Naturschutzbemühungen in der europäischen Landwirtschaft zu verwenden.

Gesamte Studie als PDF (englisch, 1,3 MB)

„Offene Naturführer“ im Web

Link

Logo_Offene_Naturfuehrer_135x135pxInteressanter Service für Wissbegierige: Unter dem Titel „Offene Naturführer“ sind eine Reihe von frei verfügbaren Naturinformationen, Bestimmungshilfen etc. gesammelt, die teilweise auch speziell für die Nutzung mit mobilen Geräten optimiert sind.

Die Informationen sind „offen“, d.h. sie stehen unter einer Creative Commons-Lizenz und können frei genutzt und auch verändert werden. Die verwendete Software ist ebenfalls „offen“ und das sieht man auch – die Startseite beruht wie die Wikipedia auf MediaWiki. Man braucht etwas Geduld, um sich durch die Informationen zu klicken, und das richtige zu finden, aber es lohnt sich.

Vorarlberg Atlas jetzt auch mobil

Noch immer zu wenig bekannt: Der Vorarlberg Atlas bietet eine Fülle von räumlichen Informationen, von Grundstücks- und Widmungsdaten über Biotope und Schutzgebiete, Wanderwege und Fahrradrouten bis zu Wassernutzungsdaten. In der neuen Version 4 kann man noch mehr selber bearbeiten, eigene Zeichnungen erstellen, speichern und herunterladen und sogar eigene Geodaten in die Karten hochladen.

Schon ein Vergleich der Orthofotos aus den verschiedenen Jahren und der historischen Karten gibt höchst anschauliche Einblicke in die Entwicklung unserer Landschaft – eine sehr empfehlenswerte Übung! Diese Luftbilder sind inzwischen in der Version von 2012 verfügbar und zeigen auch kleine Details. Unten zum Vergleich ein aktuelles Bild neben dem aktuellen aus Google Maps (das sind die Vorarlberger Orthofotos von 2006).

VOGIS_mobil_inatura

Beispiel inatura: Unser Standort im mobilen Vorarlberg Atlas

Seit April gibt es auch eine eigene Version für Smartphones. Die ist zwar noch in Entwicklung und kann noch nicht besonders viel. Schon die derzeitigen Informationen sind aber im Gelände sehr nützlich: Zum eigenen Standort kann man sich auf dem Smartphone alle Adressen und Grundstücksnummern anzeigen lassen, außerdem die Namen aller Gewässer – das sind Informationen, die man bei anderen Kartendiensten nicht bekommt.

Dieser mobile Service hat noch viel Potential, und wir freuen uns schon auf weitere Entwicklungen!

Frühreif und lautstark: Amseln in der Stadt

Amsel - Foto: Sonja LonerKünstliches Licht verändert nachhaltig den Lebensrhythmus, und das nicht nur bei Menschen:
In einer neuen Studie hat das Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell untersucht, wie sich die nächtliche Stadtbeleuchtung auf Amseln auswirkt. Ihr Ergebnis: Die Vögel beginnen deutlich früher mit der Fortpflanzung, ihr Testosteronspiegel steigt und ihre Hoden reifen früher im Jahr. Außerdem beginnen sie früher zu singen und zu mausern.

Dabei wirkten sich im Versuch auch schon geringe Lichtstärken von 0,3 Lux aus, also weit unter der Helligkeit einer üblichen Straßenbeleuchtung. Noch unklar ist, ob der frühere Brutbeginn den Stadtamseln einen Vorteil bringt – das wird darauf ankommen, ob sie in dieser Zeit auch ausreichend Futter finden.

Schon früher im heurigen Jahr hatten die Forscher eine Studie veröffentlicht, die zeigte, dass Stadtvögel deutlich lauter sind als Vögel auf dem Land. Wiener Stadtamseln singen nicht nur lauter, sondern auch in höheren Tonlagen als ihre Artgenossen im Wienerwald, um sich im Verkehrslärm Gehör zu verschaffen.

Naturschutzgeschichte Vorarlbergs


Titel Naturschutzgeschichte 1
Das Umweltbüro Markus Grabher hat schon 2007 im Auftrag des Naturschutzrates die „Geschichte des Naturschutzes in Vorarlberg“ aufgearbeitet.
Die Publikation wurde nie gedruckt, ist aber online kostenlos als PDF erhältlich:
Teil 1 : Eine Betrachtung aus ökologischer Sicht
(pdf – 5,73 mb)
Teil 2 : Fallstudien (pdf – 5,89 mb)

Für alle Naturschutzinteressierten immer noch eine sehr empfehlenswerte Lektüre!