Noch mehr Fahrradrouting

Passend zur Urlaubszeit habe ich mir noch mehrere Möglichkeiten zur online-Planung von Fahrradrouten angesehen, die alle auf der Basis von OpenStreetMap funktionieren. Im Wiki von OSM gibt es eine ganze Liste von Anwendungen für Radfahrer, und eine Übersicht über Routingdienste.

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OpenRoutingService – Meschach

Ich habe einige interessante Angebote gefunden, aber perfekt ist keines – so kann kein einziges die Höhenunterschiede bei der Berechnung der Fahrzeit berücksichtigen. Die Schätzungen liegen weit auseinander, zum Beispiel bei meiner Teststrecke Götzis Bahnhof – Meschach zwischen 13 und 53 Minuten (wobei bergauf die 53 wohl realistischer sind …)

Sehr unterschiedlich ist die Auswahl der vorgeschlagenen Wege – viele Varianten gehen ziemlich waghalsig über kleine Fußwege, wie die Screenshots zeigen. Das liegt teilweise sicher an der Karte selber, gerade die Weg-Eigenschaften sind da sehr uneinheitlich eingetragen. (Das könnte übrigens ein schönes Urlaubsprojekt sein, da zur Verbesserung beizutragen.)

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Schöne und freie Landkarten

Viele haben sicher den Namen OpenStreetMap (oder kurz OSM) schon gehört, aber sich noch nicht näher damit beschäftigt. Das Besondere daran: Es ist nicht nur eine Karte, sondern ein Projekt von Freiwilligen, die das Ziel haben die ganze Welt frei und offen zu kartieren.
osm_pfaenderWie bei Wikipedia kann jedeR mitmachen, und wie bei Wikipedia ist das Ergebnis recht uneinheitlich. Bei beiden Projekten ist es aber unglaublich beeindruckend, wieviele detaillierte Inhalte dort gelandet sind. Bei OpenStreetMap sind über eine Million Mapper registriert, und vor allem in den dicht besiedelten Gebieten ist die Karte genauer als vergleichbare kommerzielle Karten. Hier kann man zB verschiedene Karten live vergleichen – im Beispiel 3 Karten auf OSM-Basis und Google Maps zum Vergleich, man kann aber auch andere auswählen und nach Herzenslust ein- und auszoomen. Es fällt auf, dass etwa Fuß- und Wanderwege in anderen Karten ganz fehlen. Weiterlesen

Vorarlberg Atlas jetzt auch mobil

Noch immer zu wenig bekannt: Der Vorarlberg Atlas bietet eine Fülle von räumlichen Informationen, von Grundstücks- und Widmungsdaten über Biotope und Schutzgebiete, Wanderwege und Fahrradrouten bis zu Wassernutzungsdaten. In der neuen Version 4 kann man noch mehr selber bearbeiten, eigene Zeichnungen erstellen, speichern und herunterladen und sogar eigene Geodaten in die Karten hochladen.

Schon ein Vergleich der Orthofotos aus den verschiedenen Jahren und der historischen Karten gibt höchst anschauliche Einblicke in die Entwicklung unserer Landschaft – eine sehr empfehlenswerte Übung! Diese Luftbilder sind inzwischen in der Version von 2012 verfügbar und zeigen auch kleine Details. Unten zum Vergleich ein aktuelles Bild neben dem aktuellen aus Google Maps (das sind die Vorarlberger Orthofotos von 2006).

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Beispiel inatura: Unser Standort im mobilen Vorarlberg Atlas

Seit April gibt es auch eine eigene Version für Smartphones. Die ist zwar noch in Entwicklung und kann noch nicht besonders viel. Schon die derzeitigen Informationen sind aber im Gelände sehr nützlich: Zum eigenen Standort kann man sich auf dem Smartphone alle Adressen und Grundstücksnummern anzeigen lassen, außerdem die Namen aller Gewässer – das sind Informationen, die man bei anderen Kartendiensten nicht bekommt.

Dieser mobile Service hat noch viel Potential, und wir freuen uns schon auf weitere Entwicklungen!

Hunde im Schutzgebiet

In Dornbirn ist gerade wieder einmal die Debatte über Leinenpflicht für Hunde aufgelebt, manche Hundebesitzer fühlen sich offenbar durch zu viele Vorschriften eingeengt und durch Kontrollen schikaniert.

Brachvogel - Foto: Sonja Loner

Für Wiesenbrüter wie den Brachvogel sind freilaufende Hunde ein großes Problem – Foto: Sonja Loner

Wichtig ist dabei, zu wissen, dass es hier nicht nur um die Vorschriften der Gemeinden geht, die zB für Hundekot und den Schutz der anderen Bürger zuständig sind, sondern auch um Naturschutz. Und gerade in den Riedgebieten kommen seltene und sehr gefährdete Vogelarten vor, die auf dem Boden brüten, und daher gegen Störungen sehr empfindlich sind. Selbst wenn ein Hund nur an einem Nest herumschnuppert, kann das schon genügen, dass zB die alten Vögel vertrieben werden, die Eier auskühlen und keine Jungen überleben. Und auch der bravste Hund hat noch einen natürlichen Jagdtrieb, den man nicht immer unterdrücken kann.

Nach unserer Erfahrung haben die meisten Hundebesitzer dafür Verständnis, und sind bereit, sich an Vorschriften zu halten – wenn man ihnen den Sinn dahinter erklärt, und wenn sie überhaupt wissen, was wo erlaubt ist.

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Schutzgebiete im Unteren Rheintal, Übersichtskarte – Klicken für größeres Bild

Als Service haben wir deshalb einmal alle Gebiete herausgesucht und dargestellt, in denen nach den naturschutzrechtlichen Bestimmungen Hunde an der Leine geführt werden müssen. Hier sind die Übersichtskarten zum Download: Unteres Rheintal (pdf, 3,8 MB) und Dornbirner Ried (pdf, 2,9 MB).

Zusätzlich gibt es Bestimmungen der Gemeinden über die Hundehaltung, in Dornbirn etwa eine Verordnung von 2009 (pdf, 9 kB), wo noch weitere Vorschriften stehen, etwa, dass Hunde auf Spielplätzen nicht frei laufen dürfen (Erläuterungen dazu).

Ein Blick auf die Karte zeigt, das keineswegs „überall alles verboten“ ist, sondern nur in den wichtigsten, ökologisch sensibelsten Schutzgebieten, und dort ist es ganz wichtig, dass die Vorschriften auch eingehalten werden. Dazu ist es notwendig, ausführlich zu informieren, und natürlich auch zu kontrollieren – bei etwas gutem Willen ist hier Platz genug für alle.