Vogelanprall-Workshop

Am 22. April 2015 lud die Naturschutzanwaltschaft die Naturschutzbeauftragten der vier Bezirke, die Fachberater der inatura, die Tierrettung und das Ökologieinstitut zu einem Vogelanprall-Workshop zur Firma MGT Mayer Glastechnik ein.Glasscheiben Workshop bei MGT Mayer Glastechnik, FeldkirchWalter Mayer und Matthias Wiedemann zeigten uns verschiedene Glastypen (VSG, ESG, Sonnenschutzglas, Floatglas), welche im Freien aufgestellt wurden. Dadurch konnte das Reflexionsverhalten und die Transparenz der Scheiben gut beobachtet werden.

Verschiedene Außenreflexionsgrade

Verschiedene Außenreflexionsgrade

Matthias Wiedemann und Walter Mayer von MGT Mayer Glastechnik zeigten uns die verschiedenen Glasarten.

Matthias Wiedemann und Walter Mayer von MGT Mayer Glastechnik zeigten uns die verschiedenen Glasarten.

Transparenz und Spiegelung sind die Hauptursachen von Vogelanprall an Glasflächen.
Im Vorarlberger Naturschutz setzen wir uns dafür ein, dass bei Projekten, wo Vogelanschlag befürchtet wird (z.B. Neubauten, Wohnanlagen, Liftstationen), im Behördenverfahren entsprechende Schutzmaßnahmen vorgeschrieben werden. Diese können vom hoch wirksamen Vogelschutzglas, über alternative Baumaßnahmen z.B. bei Balkonbrüstungen bis zu einfachen Schutzmaßnahmen wie Beschattungselementen reichen.

Siebdruck

Siebdruck – man sieht, dass der „Durchblick“ durch die Punkte wenig beeinträchtigt wird.

Beim Workshop konnten wir die verschiedenen Glastypen gut vergleichen, die angegebenen Kennwerte wie z.B.Reflexionsgrad außen verstehen lernen und somit ein zusätzliches Wissen zum Werkstoff Glas erlernen. Dies ist für die tägliche Arbeit wichtig und v.a. im Umgang mit Antragstellern, Planern und der Behörde.

Zusätzliche Informationen zum Thema Vogelanprall findet ihr auf unserer Homepage unter der Rubrik „Dokumente“. Dort stellen wir eine Zusammenfassung zum Thema bereit sowie einige Positiv- und Negativbeispiele aus Vorarlberg.

Ab in den Süden … Abschied Anna Pichler

P1070796Ich bin seit Juli 2011 als stellvertretende Naturschutzanwältin in Vorarlberg tätig. In letzter Zeit habe ich gemerkt, dass es mich immer mehr wieder in meine Heimat Südtirol zurückzieht. Mit Ende Mai werde ich daher die Naturschutzanwaltschaft verlassen und beim Alpenverein Südtirol in Bozen die Stelle als Sachberarbeiterin für den Bereich Natur und Umwelt übernehmen.
Meine Entscheidung richtet sich nicht gegen Vorarlberg oder die Naturschutzanwaltschaft, sondern für eine Rückkehr nach Südtirol. In Vorarlberg habe ich meine zweite Heimat gefunden. Ich danke allen für die Herzlichkeit mit der ich hier aufgenommen wurde und für die gute Zusammenarbeit! Ab in den Süden …

Gedanken zum schönsten Ort Vorarlbergs

Der Lingenauer Quelltuff wurde von den Vorarlbergern im ORF zum schönsten Ort im Ländle gewählt. Dass der Quelltuff etwas ganz besonderes ist sieht man schon beim ersten Blick auf die „Quelltuffwand“.

Wohl die imposanteste Ausprägung des Lingenauer Quelltuffes (Foto: Anna Pichler).

Wohl die imposanteste Ausprägung des Lingenauer Quelltuffes (Foto: Anna Pichler).

Dass aber diese Wahl einen derartigen Ansturm auf das Naturdenkmal auslösen kann hat mich dann doch überrascht. Weiterlesen

Bikepark Brandnertal

Wir lehnen den Bikepark Brandnertal auf der Tschengla ab. Für den Bikepark sollen insgesamt 8,5 km Strecken im Bereich der Einhornbahn II, des Schesabruchkessels und des Mühletobels errichtet werden. Es sollen drei Strecken mit verschiedenem Schwierigkeitsgrad blau, rot und schwarz errichtet werden.

Streckenabschnitt der Downhillstrecke Oberlech-Lech mit parallel geführtem Holzelement

Streckenabschnitt der Downhillstrecke Oberlech-Lech mit parallel geführtem Holzelement

Unser Hauptkritikpunkt ist vor allem der oberste Streckenabschnitt unterhalb der Bergstation der Einhornbahn II, der über die Magerwiesenflächen des Biotops „Untere Burtschamähder“ (Details dazu siehe im Biotopinventar) führt an der Kante vom Schesamurbruch entlang, dann in Abschnitten Feuchtbereiche und Standorte mit Vorkommen der nach FFH-Richtlinie geschützten Art Alpenmannstreu tangiert. Hierzu wurde auch vom Amtssachverständigen für Naturschutz von der BH Bludenz ein negatives Gutachten erstattet. Weiterlesen

Gläserner Rüfikopf ?

Bild: Kitzmüller-Architektur
Mehr Bilder und Informationen auf der Homepage der Planer: www.kitzmueller-architektur.at

Für die Rüfikopf-Seilbahn in Lech ist ein neues Gebäude bei der Bergstation geplant, das auch ein Panorama-Restaurant und einen „Skywalk“ enthält.

Wir lehnen das Projekt in dieser Form ab, da die neue Bergstation der Rüfikopf-Seilbahn I an einem extrem exponierten Standort im alpinen Gelände gebaut werden soll.

Bestehende Situation am Rüfikopf in Lech mit den Bergstationen Rüfikopf I (links) und Rüfikopf II (rechts). Foto: Naturschutzanwaltschaft

Bestehende Situation am Rüfikopf in Lech mit den Bergstationen Rüfikopf I (links) und Rüfikopf II (rechts).
Foto: Naturschutzanwaltschaft

Der Neubau wird durch seine auffällige Form im Landschaftsbild störend wirken und die Reflexion des Glasbaus wird weithin sichtbar sein. Durch die abendliche Beleuchtung von Bergrestaurant und „Skywalk“ an der markanten, sensiblen Felskante wird die Auffälligkeit besonders im Dunkeln verstärkt. Eine derartige Inszenierung der alpinen Landschaft ist unnötig. Es handelt sich bei der Errichtung von „Erlebnisinfrastruktur“ um das übliche Wettrüsten in Skigebieten.

Außerdem besteht ein erhebliches Risiko, dass Vögel an den großen Glasflächen anprallen und getötet werden. Obwohl auf die Problematik schon bei der Vorprüfung 2012 hingewiesen wurde, wurden von der Antragstellerin zum Zeitpunkt der Ortsaugescheinverhandlung keine Schutzmaßnahmen vorgesehen.

Auffällig und unüblich ist, dass das Land einen privaten Sachverständigen beauftragt hat, obwohl bereits ein Gutachter des Landes befasst war. Dieser hatte das Projekt allerdings negativ beurteilt. Der Privatgutachter hingegen beurteilt in seinem weitgehend positiven Gutachten vor allem die baukünstlerische Qualität des Projektes, nicht aber dessen Auswirkungen auf das Landschaftsbild.

Gedanken zum Hochwasserschutz

Immer wieder geben wir Stellungnahmen zu verschiedenen Hochwasserschutzprojekten ab. Die Naturschutzanwaltschaft akzeptiert das Interesse an der Sicherheit vor Hochwasser – aber nicht zu jedem Preis. Immer wieder zieht dabei die Natur den Kürzeren: die stärkere Verbauung der Gewässer resultiert in einer Verschlechterung der Morphologie, Durchgängigkeit des Gewässers, etc.
Manchmal werden diese Beeinträchtigungen durch Ausgleichsmaßnahmen aufgewogen, wie z.B. die Öffnung eines verrohrten Gerinnes.
Oft stellen Privatpersonen, Gemeinden oder das öffenltiche Wassergut dafür Flächen zur Verfügung. Weiterlesen